Markant ragen der Glockenturm und die bleigedeckte Kuppel der Dormitio über den Zion und prägen aus verschiedenen Himmelsrichtungen die Skyline der Jerusalemer Altstadt. Vielen Pilgern und einheimischen Christen gilt die Marienkirche der Deutschen als eine der wichtigsten heiligen Stätten im ganzen Land.
Der Berg Zion im Süden der Jerusalemer Altstadt ist für Juden, Christen und Muslime, für religiös und politisch denkende Menschen ein Ort mit einer hohen Dichte. Erinnerungen und Hoffnungen, alte Geschichten und Visionen sind mit diesem Berg verbunden – und prägen auch das Leben unserer Gemeinschaft.
Zion – Berg über den Zeiten
Wer „Zion“ sagt, lässt Saiten eines Instrumentes erklingen, das von Zusammenführung und Sammlung, von Auftrag und Sendung des Gottesvolkes erzählt. Des einen Gottesvolkes.
Geographisch wandert die Bezeichnung: Zunächst bezieht sie sich auf jenen Hügel im Südosten, auf dem die Jebusiterstadt Jerusalem liegt, die David als „Burg Zion“ (1 Chr 11,5) vor drei Jahrtausenden erobert. Von dort aus dehnt sie sich nach Norden aus, auf das Areal des späteren jüdischen Tempels. „Zion“ ist nun das Synonym für die Gegenwart Gottes und die Erwählung des Volkes Israel.